Hier werden komplexe wirtschaftliche und politische Themen auf das Wesentliche herunter gebrochen.

2023-10-02T18:14:10+02:00

Zum Niedergang der Volksparteien

01.10.2023

Die Angst geht um. CDU/CSU und SPD kämen bei einer Bundestagswahl gemäß aktuellen Umfragen (INSA vom 23. September) zusammen nur noch auf 44 % der Wählerstimmen. Das wäre der vorläufige Tiefpunkt eines jahrzehntelangen Erosionstrends der ehemals großen Volksparteien. In den 1970er Jahren erreichten sie bei Bundestagswahlen in der Spitze gemeinsam noch über 90 % der Wählerstimmen. Woran liegt das?

Der Bedeutungsverlust der Volksparteien ist auch ein Spiegelbild einer sich ausdifferenzierenden Gesellschaft. In einer zunehmend „diversen“ Gesellschaft ist es kein Wunder, dass auch die Parteienlandschaft vielfältiger wird. Doch es bleibt ein Problem: Trotz der neuen Vielfalt kann die Politik weiterhin nur „One-size-fits-all“-Lösungen anbieten. Während die Bürger sonst die Wahl aus einem gewaltigen Waren- und Dienstleistungsangebot haben und maßgeschneiderte Lösungen für ihre Wünsche bekommen können, kann die Politik nur Lösungen „von der Stange“ anbieten, die jeweils an den Wünschen der meisten Bürger vorbeigehen. Frust ist also vorprogrammiert.

Hinzu kommt: Es sind Zweifel angebracht, ob die Themen, über die heute politisch und gesellschaftlich so vehement gestritten wird, den Bürgern mehrheitlich unter den Nägeln brennen. Vielmehr drängt sich der Verdacht auf, dass Minderheiten jeglicher Couleur überdurchschnittlich starken Einfluss auf die Parteien und damit die Politik insgesamt bekommen haben. Der politische Fokus rückt damit weg von den Interessen der Mehrheitsgesellschaft hin zu den Interessen von Minderheiten. Dies mag fortschrittlich sein und zuweilen ehrenwerten Motiven entspringen. Doch wer Politik vorwiegend für Minderheiten macht, darf nicht überrascht sein, wenn er auf lange Sicht nicht mehr von der Mehrheit gewählt wird. Der Status der Volkspartei wird einbüßt.

Lesen Sie hier den ganzen Beitrag „Strauchelnde Volksparteien, verspannte Gesellschaften – Kaum Besserung in Sicht“ bei Wirtschaftlichefreiheit.de.

2023-10-01T18:06:26+02:00

Podcast #16 – Heizungsgesetz: Was wäre die Alternative?

25.09.2023

Der Bundestag hat das umstrittene Gebäudeenergiegesetz (Heizungsgesetz) beschlossen. Doch es hätte eine bessere Alternative gegeben. Welche ist das und wie geht es weiter?
Ein Gespräch mit Prof. Dr. Manuel Frondel (RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung) und Dr. Jörn Quitzau (Berenberg).
2023-10-01T18:03:09+02:00

Podcast #15 – Effiziente Klimapolitik: Was ist das?

12.09.2023

Die Klimapolitik ist in aller Munde. Doch wie sieht eine rationale oder effiziente Klimapolitik aus? „Koste es, was es wolle“ kann nicht länger die Devise sein.

Ein paar kurze Einblicke in die Grundlagen einer effizienten Klimapolitik mit einem O-Ton des renommierten Umweltökonomen Prof. Dr. Joachim Weimann (Universität Magdeburg).

2023-09-06T09:26:28+02:00

Gelungene Wärmewende: Das Beispiel Dänemark

06.09.2023

Während die Wärmewende in Gestalt des Gebäudeenergiegesetzes heftige Kontroversen in Deutschland ausgelöst hat, ist es Dänemark gelungen, die Wärmewende ohne Proteststürme zu vollziehen. In Deutschland soll die Wärmewende wohl „mit der Brechstange“ erzwungen werden. Dagegen ist die dänische Energiepolitik langfristig angelegt. So begann Dänemark schon im Zeichen der ersten Ölkrise in den 1970er Jahren, als 99 Prozent des dänischen Energieverbrauchs durch den Import von Erdöl und Kohle gedeckt wurden, mit dem Ausbau der Fernwärme. Heute sind rund 65 Prozent aller dänischen Haushalte daran angeschlossen, in Deutschland beträgt der Fernwärmeanteil weniger als 15 Prozent. Die Fernwärme stammt heute in Dänemark zu einem Großteil aus erneuerbaren Quellen wie Biomasse, Geothermie oder Abwärme von Industriebetrieben, nur ein knappes Viertel stammt noch aus fossilen Brennstoffen.

Lesen Sie hier den ausführlichen Beitrag des Energieökonomen Prof. Dr. Manuel Frondel.

2023-09-06T08:42:15+02:00

Podcast #14 – Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen: Schuldenberg voraus!

05.09.2023

Neben den offiziell ausgewiesenen Staatsschulden von knapp 70 % des BIP gibt es noch die verdeckten oder sogenannten impliziten Staatsschulden. Sie belaufen sich auf ein Vielfaches der offiziellen Schulden. Wie kommen die impliziten Schulden zustande und wie lässt sich das absehbare Schuldenproblem lösen?

Ein Gespräch mit Dr. Tobias Kohlstruck (Stiftung Marktwirtschaft) und Dr. Jörn Quitzau (Berenberg).

2023-08-20T17:56:24+02:00

Podcast #13: Harry Kane – Kann ein Fußballspieler so viel wert sein?

18.08.2023

Der Mega-Transfer von Harry Kane zum FC Bayern München wirft Fragen auf: Kann ein Fußballer so viel wert sein? Wie kommt so ein Preis zustande? Und kann sich die Investition lohnen?

Der Sportökonom und Professor für betriebswirtschaftliche Entscheidungslehre Florian Follert im Gespräch mit Jörn Quitzau.

2023-08-20T17:54:30+02:00

Podcast #12: Digitaler Wandel – Wo stehen wir in Deutschland?

11.08.2023

Ist Deutschland gut vorbereitet auf den digitalen Wandel? Wie geht es weiter mit der Künstlichen Intelligenz? Wird auch dieses Thema durch einen zu starken Regulierungsfokus ausgebremst? Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer?

Ein Gesprächsauschnitt zwischen Prof. Dr. Klemens Skibicki (PROFSKI Consulting) und Dr. Jörn Quitzau (Berenberg).

2023-08-20T17:51:42+02:00

Podcast #11: Devisenmarkt – Die große Datenabhängigkeit

01.08.2023

Die US-Notenbank Fed und die EZB haben die Leitzinsen erwartungsgemäß erhöht. An den Devisenmärkten ist trotzdem ordentlich Bewegung. Die „Datenabhängigkeit“ der künftigen Zinsentscheidungen spielt dabei eine wichtige Rolle.

Brian Knobloch und Jörn Quitzau (beide Berenberg) im Kurzgespräch.

2023-07-30T11:23:50+02:00

Podcast #10: Postwachstum – Wäre Verzicht ein geeignetes Mittel gegen den Klimawandel?

29.07.2023

Mal wieder sitzen Kapitalismus und Marktwirtschaft auf der Anklagebank. Das Wachstumsmodell habe ausgedient und Verzicht sei das Gebot der Stunde, um die ökologischen Probleme zu lösen. Was ist dran an der Verzichtsidee? Um es vorweg zu nehmen: Es gibt klügere Wege.

Ein Kurzgespräch zwischen André Broders und Jörn Quitzau.

2023-07-29T07:40:40+02:00

Zwischen Rezession und neuer Wohlstandsmessung

28.07.2023

Während sich die deutsche Wirtschaft in schwerem Fahrwasser befindet, startet das Bundeswirtschaftsministerium eine Umfrage, wie man den Wohlstand besser und präziser messen könnte. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) müsse um weitere Indikatoren erweitert werden. Was ist davon zu halten? Im Prinzip kann man das machen, denn die Höhe des BIP kann den Wohlstand oder die Wohlfahrt eines Landes allein nicht abbilden. Deshalb sind BIP-Daten häufig in einen größeren Kontext zu stellen und zu interpretieren. Aber man muss wissen: Die meisten alternativen Indikatoren sind mindestens genauso interpretationsbedürftig wie das BIP. Und sie sind anfällig für politische Manipulation. Deshalb haben die Bemühungen des Bundeswirtschaftsministeriums keine großen Erfolgsaussichten. Beim Fußball würde man sagen: Es ist ein Pass für die Galerie. Sieht schön aus, aber er bringt dem Spiel nicht viel.

Lesen Sie hier eine ausführlichere Analyse.

 

2023-07-29T07:23:38+02:00

Podcast „Servant Politics“

27.07.2023

Ein Podcast-Gespräch über die aktuelle politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage und wie es besser laufen könnte.

Claudia Lutschewitz und Jörn Quitzau im Gespräch.

2023-07-24T20:14:59+02:00

Öffentliche Meinung: Zwischen Wahrheit und Verfälschung

24.07.2023

Das wahrgenommene Meinungsklima beeinflusst die öffentliche Meinungsäußerung der Bürger. Um nicht in eine bestimmte Ecke geschoben zu werden, schweigen manche Bürger oder sie äußern nicht ihre wahren Präferenzen und privaten Meinungen. Präferenzverfälschung und Unwahrhaftigkeit im öffentlichen Diskurs sind die Folge. Das gilt insbesondere bei vermeintlich heiklen und moralisch aufgeladenen Themen. Da die liberale Demokratie vom Wettbewerb der Meinungen lebt, braucht es Ansätze zur Reduktion von Präferenzverfälschung und zum Durchbrechen von Schweigespiralen.

Was ist sagbar, was ist unsäglich? Lesen Sie hier die Analyse von Prof. David Stadelmann.

2023-07-24T20:56:06+02:00

Podcast #9: Der Kobra-Effekt und die Wirtschaftspolitik

16.07.2023

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen einer Kobra-Plage und der Wirtschaftspolitik?

André Broders und Jörn Quitzau im Kurzgespräch.

2023-07-07T20:51:04+02:00

Podcast #8: Die Kosten der Stromerzeugung

04.07.2023

„Sonne und Wind schicken keine Rechnung.“ Das ist richtig und sorgt für geringe Grenzkosten bei den Erneuerbaren. Doch es gibt weitere Kostenkategorien, die bei einer Gesamtbetrachtung zu berücksichtigen sind.

Eric Heymann (Deutsche Bank Research) und Jörn Quitzau (beide Berenberg) im Kurzgespräch.

2023-07-02T12:04:27+02:00

Die Schuldenbremse ist kein Klimakiller

02.07.2023

Die deutsche Schuldenbremse steht seit Anbeginn von vielen Seiten in der Kritik. Auf der einen Seite wird dem Konzept vorgehalten, es sei zu flexibel und beinhalte zu viele Umgehungstatbestände. Von der anderen Seite ist zu hören, dass die Schuldenbremse wegen mangelnder Möglichkeiten der Kreditfinanzierung öffentliche Investitionen und insbesondere solche für die klimafreundliche Transformation behindere.

Global dürfte der Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten deutliche Kosten verursachen. Zwar sind diese Vorausberechnungen mit einer gewissen Unsicherheit behaftet, doch wären dann Klimainvestitionen zumindest eine Versicherung gegen das Eintreten der ungünstigen Fälle. Aus Sicht eines öffentlichen Haushalts (oder eines Privathaushalts) geht die Kalkulation aber nicht auf. Zum einen liegt der mögliche Nutzen weit in der Zukunft. Die Investition rechnet sich also nur über einen extrem langen Zeitraum. Zum anderen besteht das klassische Trittbrettfahrerproblem. Der Nutzen von Klimaschutzinvestitionen ist global, die Kosten sind lokal. Bezogen auf den einzelnen Entscheider vor Ort bedeutet das, dass die ihm für seine Klimaschutzinvestition zurechenbare Rendite äußerst gering ist. Eine Klimaschutzinvestition vor Ort wird das Klima der kommenden Jahrzehnte in genau diesem Ort praktisch nicht beeinflussen.

Ein CO2-Preis bietet hier eine Lösung. Die Klimaschutzinvestition rechnet sich aus der Sicht der lokalen Entscheidungsträger, weil über den CO2-Preis Ausgaben vermieden werden können, wenn die Investition getätigt wird.

Was das mit der Schuldenbremse zu tun hat? Lesen Sie hier die ausführliche Analyse von Prof. Jens Boysen-Hogrefe.

2023-07-01T18:41:31+02:00

Nicht alles, was nach Diskriminierung aussieht, ist auch Diskriminierung

01.07.2023

Frauen sind in Führungspositionen noch immer unterrepräsentiert. Ihr beruflicher Aufstieg ist mit Hindernissen verbunden. Oft werden diskriminierende Strukturen beklagt. Doch die ungleichen Karrierewege von Männern und Frauen müssen nicht zwangsläufig Ausdruck von Diskriminierung sein.

Auch an Universitäten lässt sich beobachten, dass auf dem Weg nach oben überproportional viele Frauen „verloren gehen“, sodass der Anteil weiblicher Professoren deutlich geringer ist als der Anteil weiblicher Studienanfänger war. Prof. Dr. Dr. h.c. Margit Osterloh hat den Zusammenhang gemeinsam mit drei Ko-Autorinnen untersucht und kürzlich die Studie „How to explain the Leaky Pipeline“ veröffentlicht. Die Studienergebnisse widersprechen einigen weit verbreiteten Erklärungsmustern, denn die der Studie zugrundeliegende Umfrage zeigt, dass die unterschiedlichen Aufstiegserfolge zu einem guten Teil mit der Unterschiedlichkeit von Männern und Frauen erklärt werden kann.

Mehr erfahren Sie im Podcast „Warum gibt es so wenige Professorinnen? Erklärungen zur Leaky Pipeline“.

2023-06-25T20:48:35+02:00

Podcast #7: Devisenmarkt – EZB beflügelt den Euro

22.06.2023

Nachdem die US-Notenbank Fed und die EZB ihre geldpolitischen Entscheidungen getroffen haben, befindet sich der Euro im Aufwind. Woran liegt das?

Brian Knobloch und Jörn Quitzau (beide Berenberg) im Kurzgespräch.

2023-06-18T09:52:15+02:00

Die Macht der Narrative

18.06.2023

„Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.“ Isaac Newton

Auch wenn wir in inzwischen in einer Informationsgesellschaft leben, in der nahezu alle Informationen jederzeit abrufbar sind, gilt Newtons Aussage auch heute noch. Trotzdem tun wir so, als wären wir bei allen möglichen Themen völlig im Bilde. Wie kommt das?

Der Verhaltensökonom Prof. Dr. Joachim Weimann sagt dazu:

„Menschen haben ein durchaus starkes Bedürfnis danach, ihre Umwelt zu verstehen. Das ist uns in die Wiege gelegt und Psychologen sprechen in diesem Zusammenhang vom „sense making“ Trieb. Allerdings handelt es sich um einen Trieb, der nicht befriedigt werden kann. Erst recht nicht in den hoch komplexen Umwelten der Gegenwart. Wir sind einfach nicht in der Lage ein umfassendes und korrektes Weltverständnis zu erlangen. Deshalb geben sich Menschen mit einem Ersatz zufrieden, der in einer einfachen, konsistenten Geschichte besteht, die die Welt scheinbar erklärt, und die leicht verstanden werden kann. Ob sich dieses Narrativ am besten verfügbaren Wissen orientiert, oder frei erfunden ist, spielt dabei keine große Rolle. Das Narrativ erfüllt seinen Zweck, solange man an seine Erklärung glaubt und sie nicht weiter hinterfragt. Die Mechanismen, die dabei eine Rolle spielen, sind gut erforscht. Informationsvermeidung und ausgeprägtes Gruppendenken sind dabei zwei wichtige Stichworte. Im Ergebnis führt das dazu, dass Menschen Narrative nachfragen, die ihnen helfen, eine Art Ersatzbefriedigung für ihren „sense making“ Trieb zu finden. Menschen fragen deshalb Information nach, aber nur sehr einfache und das in bescheidenem Umfang.“

Das ganze Interview mit Prof. Weimann lesen Sie hier.

2023-06-18T09:48:17+02:00

Die Ethik der Marktwirtschaft

18.06.2023

Gesellschaftliche Debatten werden immer häufiger in moralischen Kategorien geführt. Insofern ist es wichtig, die moralischen Grundlagen unseres Wirtschaftssystems zu kennen.

Die (soziale) Marktwirtschaft wird zuweilen als moralisch zweitklassig dargestellt, weil ihre Akteure als eigennützig gelten. Eigennütziges Handeln bedeutet aber nicht, dass die daraus resultierenden Ergebnisse automatisch schlecht sind, denn Eigeninteresse und Fremdinteresse müssen nicht im Widerspruch zueinanderstehen. Und der Verzicht auf Eigeninteresse muss keinesfalls automatisch zu guten Ergebnissen führen. Für das Verständnis marktwirtschaftlicher Prozesse und deren moralische Bewertung sind diese Erkenntnisse wichtig. Die Marktwirtschaft basiert auf wechselseitiger Besserstellung und ist vermeintlich uneigennützigen Wirtschaftsformen überlegen.

Haben Sie Interesse an ausführlicheren Argumenten? Dann lesen Sie den Buchbeitrag „The road to hell is paved with good intentions“ von Prof. Dr. Ingo Pies.

2023-06-11T19:21:10+02:00

Podcast #6: Wochenausblick – Die Woche der Geldpolitik

11.06.2023

Mittwoch trifft die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung, am Donnerstag folgt die Europäische Zentralbank. Warum ist das wichtig und was ist zu erwarten?